Spielregeln für agiles Arbeiten in Teams ist unerlässlich um dem Team einen Rahmen und eine Struktur zu geben, in der sich das Team bewegen kann. Nur so ist es möglich einen hohen Nutzen aus der agilen Arbeitsweise zu erzielen.
Als Agilecoach oder Scrum-Master offerieren wir den Teams verschiedene Methoden oder Spielregeln für das agile Arbeiten. Zu Beginn unserer Arbeit haben wir die Spielregeln am Anfang der Teamarbeit vorgestellt. Meistens konnten die Teammitglieder mit den Spielregeln und Methoden nichts anfangen oder der Sinn und Zweck einer Regel war nicht klar.
Wir sind dann dazu übergangen in der Retrospektive, der Reflexion der Teamarbeit, Methoden und Spielregeln für aktuelle Themen vorzuschlagen und auszuprobieren. Ab diesem Moment ist der Nutzen meist sehr schnell deutlich geworden und die Teams wurden neugierig, wollten etwas neues ausprobieren und dazu lernen. Die Teams wollen sich, kurz gesagt, verbessern aus intrinsischer Motivation.
Im folgenden führen wir einige Beispiel für Methoden, Arbeitsweisen und Spielregeln auf:
Arbeiten mit Post-its
Warum?
Post-its bündeln Informationen (jeder im Team weiß, was sich hinter dem Stichwort verbirgt)
wir können die Post-its flexibel anordnen und Informationen mit dem Team teilen
Regeln für das Beschriften von Post-its:
- (max.) 5 Worte – groß und deutlich
- Visualisieren, so oft wie möglich malen, so können Informationen schneller erkannt und verarbeitet werden
- Jeder schreibt und malt, nicht nur ein „Moderator“
- Schreiben, zuhören, mitdenken, weiterdenken
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Warum?
Jeder von uns kennt das Spiel „Stille Post“. Die Anfangsinformation hat meist wenig mit der Information, die nach drei oder vier Weitergaben ankommt, zu tun. Ein Bild ist eindeutig und unabhängig von der Sprache.
Wir verwenden zur Erläuterung wo immer es geht ein Bild, eine Skizze oder eine Zeichnung. Gerne handschriftlich auf einem Papier.
Jede Notiz oder Skizze kann fotografiert werden und dadurch leicht dokumentiert werden. Die Skizze oder die Notizzeichnung steht dann allen zur Verfügung. Fragen können einfach gestellt und geklärt werden.
Entscheidungsfindung
Warum?
Im Team müssen permanent Entscheidungen getroffen werden, da das Team für das Ergebnis verantwortlich ist. Entscheidungen müssen so gefällt werden, dass diese von allen Teammitgliedern getragen werden können.
Entscheidungsfindung: Eine Entscheid kommt dann zustande, wenn keines der Teammitglieder mehr dagegen ist.
Jeder wird durch diese Art in seiner Haltung und in seiner Argumentation gehört und akzeptiert. Dies bedeutet, dass nach jeder Runde die Argumente ausgetauscht werden und sich daraus ein Bewusstsein für diese Argumentation ergibt. Mit dieser Herangehensweise können sich völlig neue Lösungsansätze ergeben. Es ist auch möglich bei einem Team mit 7 Mitgliedern einen Entscheid zu fällen, wenn nur ein Mitglied dafür ist und sich alle anderen enthalten.
Der Grund ist einfach: Wenn niemand mehr dagegen ist, wird es im Nachgang keine Einwände geben können. Es ist eine gemeinsame Teamentscheidung!
Time-Boxing
Warum?
Unter Druck arbeiten wir effektiver! Das Time-Boeing zwingt uns, nicht lange um den heißen Brei herumzureden, sondern zu handeln und Entscheidungen zu treffen!
Regeln für das Time-Boxing:
- Die größte Zeiteinheit ist eine Stunde. Arbeitsschritte, die länger dauern werden auf mehrere Einheiten verteilt.
- Realistische Zeitplanung, um bestimmte Arbeitsschritte ordentlich zu vollenden.
- Nicht in Stress ausarten!
Tagesstruktur
Für die Teamarbeit eignen sich in besonderem Maße Teamtage. Grundsätzlich können auch 1/2 Teamtage angesetzt werden. Allerdings gilt hier:
Ganzer Tag, ganze Aufmerksamkeit; halber Tag, 20% Aufmerksamkeit.
Teamtage mit einer klaren Struktur sind am effektivsten für die Arbeit.
Team Check-In: (15min)
Jeder Tag beginnt mit einen Team Check-In. Dieses besteht aus einem Status-Update, der Rollenverteilung, der Tagesplanung und der Frage: „Was wollen wir heute erreichen?“
Der Tag:
Wir messen und überwachen die Zeit mithilfe unseres Zeitmessers. So vermeiden wir, uns zu verquatschen und die Tagesziele nicht zu erreichen. Wir planen aber auch Pausen ein und halten uns daran.
Team Check-Out: (15min)
Jeder Tag endet mit einen Team Check-Out. Wir reflektieren die Zusammenarbeit, den Inhalt und die Methoden, besprechen eventuelle Sonderaufgaben für das nächste Mal, wir planen und geben Hausaufgaben.
Regeln für die Teamkultur
Warum?
Jeder von uns hat andere Vorstellungen und Erwartungen an die gemeinsame Arbeit. Diese sollten wir im Vorfeld besprechen und dementsprechend Regeln aufstellen.
Regeln für das Arbeiten in Teams:
Bevor du mitmachst, musst du sicher sein, dass du genügend Zeit und Energie für das Projekt aufbringen kannst.
Sei zu den regelmäßigen Teamtreffen da.
Wir respektieren die Zeit der anderen und stehlen diese nicht.
Halte getroffene Verabredungen ein und sei pünktlich.
Wer unpünktlich ist, ist für das Frühstück beim nächsten Treffen verantwortlich!.
Ruhm und Euros werden zu gleichen Teilen im Team verteilt.
Wir sind verlässlich.
Niemand tötet die Ideen der Anderen.
Jedes Team kann so arbeiten, wie jedes Team möchte.