Ein praktischer (und augenzwinkernder) Leitfaden für Unternehmer:innen und Führungskräfte, die wissen, dass Kontrolle gut, Vertrauen aber besser ist.
Was ist überhaupt ein People Lead?
Kurz gesagt: Der People Lead ist der Mensch, der sich darum kümmert, dass andere Menschen nicht durchdrehen. Er oder sie sorgt für Entwicklung, Feedbackkultur, Vertrauen und psychologische Sicherheit – während der Fach-Lead sich mit KPIs, Budgets und To-do-Listen vergnügt.
Woher kommt die Idee?
Die Rolle stammt aus modernen Organisationsmodellen wie Holokratie, agilen Frameworks und der Erkenntnis, dass Menschen keine Maschinen sind. Unternehmen wie Yello oder Otto haben erkannt: Wer Menschen ernst nimmt, bekommt bessere Ergebnisse – und weniger Burnout.
Funktioniert das auch in klassischen Hierarchien?
Ja – aber mit Geduld und Humor. Auch im klassischen Organigramm kann der People Lead wirken, wenn klar ist: Er ist kein Feelgood-Manager, sondern der Architekt einer besseren Zusammenarbeit. Er baut Brücken zwischen Mensch und System – und manchmal reißt er dabei alte Mauern ein.
Praxisbeispiele: Yello & Otto
- Yello: Hat die Rolle des People Leads eingeführt, um Fach- und Personalverantwortung zu trennen – mit Fokus auf Entwicklung, Feedback und Teamkultur. Laut Erfahrungsberichten führte das zu mehr Eigenverantwortung, schnelleren Entscheidungen und weniger Politik.
- Otto Group: Führt seit Jahren People Leads ein – besonders in der IT. Disziplinarische und fachliche Führung sind getrennt, damit Führungskräfte sich auf ihre Stärken konzentrieren können.
Ist ein People Lead eine Führungskraft?
Natürlich! Nur eben anders. Der People Lead ist keine Chefkopie, sondern eine Weiterentwicklung. Er führt nicht durch Autorität, sondern durch Beziehung, Vertrauen und Gesprächskunst. Seine Kernkompetenzen: Zuhören, fördern, Konflikte moderieren, Mut machen – und manchmal einfach Kaffee bringen, wenn’s brennt.
Warum überhaupt People Leads?
Weil die alte Führung in der modernen Arbeitswelt so gut funktioniert wie Faxgeräte in Videokonferenzen. People Leads helfen Unternehmen, menschlicher zu werden – und das ist wirtschaftlich klug: Mehr Zufriedenheit, geringere Fluktuation, höhere Innovationskraft. Kurz: weniger Flurfunk, mehr Flow.
Empfehlungen für den Einstieg
- Starten Sie klein: Ein Pilotteam reicht völlig.
- Trennen Sie Fach- und Personalverantwortung klar – Rollen statt Titel!
- Geben Sie dem People Lead Zeit (und Kaffee).
- Sorgen Sie für Transparenz: Wer macht was – und warum?
- Fehler sind erlaubt – Hauptsache, man redet drüber.
- Messen Sie Erfolg an Zufriedenheit, nicht nur an Output.
- Und vor allem: Fangen Sie einfach an – Perfektion ist der Feind des Fortschritts.
Fazit: Der People Lead ist kein Modewort, sondern ein Kulturtest. Wer ihn ernst nimmt, zeigt: Wir trauen unseren Menschen – und das ist das beste Investment, das ein Unternehmen tätigen kann.






